Wahlprogramm der SPD Kupferzell

 

 

Wir möchten…

...eine lebenswerte Gemeinde, in der sich Familien, Kinder, Jugendliche und Senioren gleichermaßen wohlfühlen und die darüber hinaus wirtschaftsstark und umweltbewusst ist.

Unserer Meinung nach braucht es dafür folgende Dinge:

 

Eine moderne und nachhaltige Infrastruktur, die den Bedürfnissen der Kupferzellerinnen und Kupferzellern entspricht. Dazu gehören für uns zusätzlich zu den Pflichtaufgaben auch, dass das Wegenetz in Kupferzell ausgebaut wird. Wir fordern öffentliche E-Lade-Stellen sowie W-LAN an öffentlichen Plätzen und einen weiteren Ausbau des Radwegenetztes. Uns ist außerdem auch wichtig neues auszuprobieren, wie z.B. Car-Sharing Angebote.

 

Mieten sind das größte Armutsrisiko für alle Menschen mit durchschnittlichen Einkünften, besonders Familien mit Kindern, Rentnerinnen und Rentner spüren dies immer mehr. Daher muss neuer Wohnraum bezahlbar sein. Wir fordern eine aktive Wohnungspolitik für mehr bezahlbaren Wohnraum. Anknüpfungspunkt dafür ist die Erfassung von Wohnraum durch einen Leerstandskataster und die Forcierung von sozialem Wohnungsbau. Zudem möchten wir neue Wohnformen fördern wie z.B. Generationenwohnen, Platz für Tiny Häuser oder Siedlergemeinschaften. Zudem befürworten wir eine gemeinsame Innenentwicklung in den Teilorten. Dies soll dazu beitragen, dass der Flächenverbrauch auf das Nötigste reduziert wird und jeder das für sich und seiner individuellen Lebenslage passende Wohnmodell findet.

 

Wir wünschen uns neue Plätze mit Aufenthaltscharakter in Kupferzell, die neue Räume schaffen, die zur Begegnung aber auch zum Entspannen einladen sodass diese für Jung und Alt interessant sind.  

 

Familien sind auf verlässliche und erschwingliche Betreuungsangebote angewiesen. Das bedeutet, dass wir dafür Sorge tragen müssen, dass wir als Gemeinde ausreichend Kita-Plätze schaffen.  Aufgrund des Fachkräftemangels genügt es allerdings nicht, die Kita-Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.  Ebenso wichtig ist es vakante Stellen in dem Bereich zeitnah zu besetzen. Dafür muss sich die Gemeinde Kupferzell als attraktiver Arbeitgeber aufstellen, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter qualifizieren und natürlich bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten.

 

Ein weiterer Punkt, der uns in diesem Zusammenhang sehr wichtig ist, betrifft die Kita-Gebühren. Wir sind davon überzeugt, dass es eine sozialverträgliche Staffelung der Kita-Gebühren braucht. Denn es darf nicht passieren, dass Mütter oder Väter aufgrund zu hoher Kita-Gebühren daran gehindert werden arbeiten zu gehen, weil es sich unterm Strich am Ende vom Monat nicht lohnt. Auch darf es nicht sein das hohe Kita-Gebühren dazu führen, dass sich für Familien, die ohnehin schon mit wenig Geld auskommen müssen, dadurch die finanzielle Lage weiter verschärft.

 

Auch nach der Kita-Zeit benötigen Eltern häufig für ihre Kinder ein gutes und verlässliches Betreuungsangebot. Aktuell verfügt unsere Gemeinde über eine flexible Kernzeitbetreuung mit sehr gutem Ruf, was hervorragend ist. Dieser hohe Standard ist wichtig für eine gute Betreuung der Kinder und darf durch den bevorstehenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter ab dem Schuljahr 2026/2027 nicht verwässert werden.

 

Ebenso wie die Betreuung außerhalb des Unterrichtes gehört auch der Unterhalt und die Ausstattung der Schule zu den Aufgaben einer Gemeinde. Auch hier hat die Gemeinde Kupferzell für ihre Schülerinnen und Schüler einen großartigen Lernort mit hervorragendem Ruf über die Kreisgrenze hinaus geschaffen. Doch fatal wäre es sich auf dem Erreichten auszuruhen. Die Schule muss weiterhin im Blick behalten und auf aktuellem Stand gehalten werden, um den Schülerinnen und Schülern einen Lernort zu schaffen an dem sie sich wohlfühlen und an dem sie gerne lernen. Doch die Schule ist für die Kinder und Jugendlichen nicht nur ein Lernort, es ist auch ein Ort der Begegnung, des sozialen Wachsens und für manche sogar ein Zufluchtsort. Wir wissen, dass immer mehr Kinder mit Förderbedarf an Regelschulen kommen und die Zahl der Kinder und Jugendliche, die aufgrund von Depressionen behandelt werden steigt. Hinzu kommt eine komplexer werdende Welt, in der sie sich zurechtfinden müssen und eine zunehmende Vereinsamung unter den Jugendlichen. Die Problemlagen an den Schulen sind dementsprechend vielfältig und immens. Eine Schule allein kann diesen Herausforderungen nicht gerecht werden.

 

Daher ist es gut, dass wir an unserer Schule bereits seit vielen Jahren ein gut aufgestelltes Team an Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern haben. Dieses Team steht Eltern und Lehrkräften mit Rat und Tat zur Seite und gibt den Schülerinnen und Schülern die Hilfestellung, die sie benötigen. Unsere globale Welt und unsere Gesellschaft unterliegen einem ständigen Wandel wodurch sich auch die Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen, ebenso wie die Ansprüche und Erwartungen an sie verändern. Durch einen engen Austausch zwischen Gemeinde und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schulsozialarbeit muss regelmäßig geprüft werden, ob das aktuelle Hilfeangebot geeignet ist, um diesen Schwierigkeiten und Herausforderungen zu begegnen.

 

Neben der Schulsozialarbeit stellt in Kupferzell die Offene Kinder- und Jugendarbeit eine wesentliche Unterstützung für die Kinder und Jugendliche dar. In der Offenen Kinder- und Jugendarbeit werden unsere Kinder und Jugendlichen gestärkt, erhalten Orientierung und werden darin befähigt ihren eigenen Weg zu gehen. Wir wissen, dass die aktuellen Räumlichkeiten des Jugendhauses in Kupferzell stark sanierungsbedürftig sind und setzen uns seit Langem dafür ein, dieses Thema zu priorisieren und neu zu denken. Wir sehen hier die Chance unser Jugendhaus zu einem Familien- oder Generationenzentrum weiterzuentwickeln. Eine offene Begegnungsstätte mit Aktivitäten, aber auch Beratungsangeboten in allen Lebendlagen könnten dort verankert werden. Solche Konzepte können die Gemeinschaft und jeden Einzelnen stärken.

 

Zudem setzen wir uns dafür ein, dass auch die junge Generation nachhaltig am Gemeindegeschehen beteiligt wird. Umgesetzt werden soll dies durch einen Austausch des Gemeinderats mit der Johann-Friedrich-Mayer-Schule und durch die Gründung eines Schülerrates.

Der breitflächige Ausbau des Glasfasernetzes steht in Kupferzell bevor. Der Zugang zum schnellen Netz gehört zur Grundversorgung aller Bürgerinnen und Bürger und ist nicht nur eine wichtige Voraussetzung für Unternehmensansiedlungen und neue Arbeitsplätze in den Kommunen, sondern insbesondere auch für den Erhalt und den Ausbau der Lebensqualität in unserer Gemeinde. Wir wollen die Chancen nutzen und uns dafür einsetzen, dass die Digitalisierung, wie auch im Onlinezugangsgesetz gefordert, das tägliche Leben der Bürgerinnen und Bürger vereinfacht, z.B. durch eine digitale Terminvergabe im Rathaus oder indem alle Dienstleistungen der Gemeindeverwaltung digital angeboten werden, so dass Antragsstellerinnen und Antragssteller die Formulare nicht mehr ausdrucken und verschicken müssen.

 

Kupferzell zeichnet sich dadurch aus, dass zahlreiche kleine und mittlere Handwerks- und Gewerbetriebe hier ansässig sind. Diese heimischen Unternehmen sollen auch zukünftig unterstützt werden – dazu gehören auch unsere Landwirtinnen und Landwirte.

 

Verantwortlich für unsere Umwelt sind wir alle. Daher setzt sich die SPD Kupferzell dafür ein, dass die Ressourcen geschont werden. Es bedarf der Schaffung von Insektenbiotopen, und der Förderung von insektenfreundlicher Bepflanzung im Privatbereich um dem Insektensterben entgegenzuwirken. Zudem möchten wir Neues ausprobieren wie z.B. eine Bücherei der Dinge. Für uns darf die Freiflächen-Photovoltaik über Feldern nicht die Königslösung sein. Wir sind der Auffassung, dass wir schwerpunktmäßig zuerst bereits versiegelte Flächen mit einer Freiflächen-Photovoltaik versehen sollten.

 

Mehr denn je gilt es, den Demografischen Wandel mit klugen Konzepten zu begegnen. Doch nicht nur der Demografische Wandel, auch die starke Individualisierung unserer Gesellschaft, die Desintegration von Teilen unserer Gesellschaft und die zunehmende Vereinsamung der Menschen stellen uns vor Herausforderungen die dringend nach einer Antwort auf der kommunalen Ebene verlangen. Wir von der SPD sehen in der Gründung einer Sorgenden Gemeinde eine große Chance, um uns diesen Themen anzunehmen. Im Rahmen einer Sorgenden Gemeinde können die bereits bestehenden Vereinen, die einen tollen Job machen, gestärkt und besser miteinander vernetzt werden. Wir können neue Angebote für die Menschen hier vor Ort schaffen und das Ehrenamt stärken.

 

Wie Sie sehen können, haben wir viele Ideen. Damit wir diese umsetzen können brauchen wir Ihre Stimme!

 

Jetzt Mitglied werden!